Gleichgewicht zu finden, klappt nur, ohne sich drüber zu schwindeln
Taiji (auch Tai Chi), eigentlich Taijiquan, war ursprünglich - und kann immer noch - eine Kampfkunst sein. Heute wird es häufiger praktiziert, um die Gesundheit zu erhalten und die Bewegung des Qi oder Lebenskraft zu stimulieren. Es dient der Stärkung, der Persönlichkeitsentwicklung und der Meditation. Die Bewegungen sind langsam, fließend und vor allem weich.
Nach der taoistischen Philosophie besagt die Lehre von Yin und Yang, dass alle Polaritäten (z.B. aktiv und passiv, hart und weich, voll und leer) zusammengehören und eine lebendige Einheit bilden.
Im Taiji finden Yin und Yang im kontinuierlichen Wechselspiel zu einer harmonischen Balance.
Die Entstehung von Taijiquan wird im Allgemeinen Chen Wangting, einem hoch angesehenen General unter der Ming-Dynastie, zugeschrieben. Als diese 1644 gestürzt wurde, war er gewissermaßen arbeitslos und zog sich wieder in sein Dorf (Chenjiagou) zurück. Er begann, Bewegungen aus verschiedenen Kampfkünsten mit den Lehren der chinesischen Medizin und den Lehren des Taoismus zu kombinieren.
"Tai" bedeutet "das Höchste", "ji" bezeichnete "das Ultimative", gemeinsam ist es die Bezeichnung der Lehre von Yin und Yang. "quan" bedeutet "Faust" und weist damit auf die ursprüngliche Bedeutung des Taijiquan als Kampfkunst, die auf der Basis der Lehre von Yin und Yang entstanden ist hin.
Menschen, die
Gesundheitliche Vorteile, die ein regelmäßiges Training bringen:
Fertigkeiten, die durch regelmäßiges Training erlangt werden:
Um die gesundheitlichen Vorzüge der Allgemeinheit zugänglich zu machen, wurde in Peking durch die chinesische Regierung im Jahre 1956 eine sehr stark verkürzte Form in Auftrag gegeben, die uns heute als die Peking-Form mit 24 bzw. 48 Bewegungsbildern bekannt ist. Im Westen wird das Taijiquan häufig abgekürzt als Tai Chi bezeichnet, da der Kampfkunstaspekt (quan „Faust“) des Taijiquan oftmals vollständig in den Hintergrund tritt. Die verkürzte Bezeichnung wird daher teilweise sogar bewusst verwendet.
24er Peking Form | ||
起 式 | Qǐ shì | Das Qi wecken |
右 野 马 分 鬃 | Yòu yěmǎ fēn zōng | Die Mähne des Wildpferdes teilen |
白 鹤 凉 翅 | Báihè liáng chì | Der weiße Kranich breitet die Schwingen aus |
左 搂 膝 拗 步 | Zuǒ lǒu xīǎo bù | Das Knie streifen |
手 挥 琵 琶 | Shǒu huī pípá | Die Harfe spielen |
左 倒 撵 猴 | Zuǒ dào niǎn hóu | Den Affen abwehren |
拦 雀 尾 | Lán què wěi | Den Vogel beim Schwanz fassen |
单 鞭 | Dān biān | Die Peitsche |
云 手 | Yún shǒu | Wolkenhände |
高 探 马 | Gāo tànmǎ | Über den Rücken des Pferdes streichen |
右 分 脚 | Yòu fēn jiǎo | Fersenstoß |
双 峰 灌 耳 | Shuāng fēng guàn ěr | Heißer Wind in den Ohren |
下 势 | Xià shì |
Die Schlange kriecht herunter |
左 金 鸡 独 立 | Zuǒ jīnjīdúlì | Der goldene Hahn steht auf einem Bein |
玉 女 穿 梭 | Yùnǚ chuānsuō | Am Webstuhl arbeiten |
海 底 针 | Hǎidǐ zhēn | Die Nadel vom Meeresboden holen |
扇 通 背 | Shàn tōng bèi | Die Arme wie einen Fächer ausbreiten |
进 步 搬 拦 锤 | Jìnbù bān lán chuí | Drehen, blockieren, parieren und zustoßen |
如 封 似 闭 | Rú fēng shì bì | Verschließen |
十 字 手 | Shízì shǒu | Die Hände kreuzen |
Taiji Jian (Schwertform) |
Enthält neben den langsamen Elementen auch schnelle, explosive Bewegungen.
Im Shaolin Tempel entstandener Stil, der dem Chen Stil etwas ähnelt.